Freitag, 6. Februar 2009

Kunming

Nach weitern 18 Stunden Zugfahrt kamen wir in Kunming an. Wir quartierten uns im Hotel Camellia ein, denn im Hotel befand sich auch die laotische Botschaft und wir benötigten ja noch ein Visum für unsere Reise in Laos.
Am ersten von zwei Tagen sind wir dann zum Drachentor gestiegen, von dem aus man einen schönen Blick über die Stadt und den Dianchi- See hatten. Das Tor selbst war enttäschend winzig... Danach kümmerten wir uns um unsere Weiterfahrt nach Laos. Es gibt Direktbusse von Kunming nach Luang Prabang (alte Hauptstadt von Laos), dieser war jedoch für den nächsten Tag ausgebucht. Also kauften wir ein Ticket für den Schlafbus nach Mengla um nicht einen weiteren Tag zu verlieren, sondern wenigstens voranzukommen.
Am zweiten Tag schauten wir uns das Highlight eines jeden Kunming- Besuches an, den Shilin (Steinwald). Er hat ein bißchen was vom Monument- Valley, nur noch beeindruckender! Entstanden ist dieser Steinwald dadurch, dass sich dort zuvor Seen befanden. Pro Hundertmillionen Jahre sank der Wasserspiegel um nur einen Millimeter. Jetzt waren nur noch kleine Ponds dieser Seen übrig und die Steine ragten meterhoch in den Himmel. Man kann sich also nur versuchen vorzustellen, wie lange es dauerte bis diese Natursensation so aussah wie sie heute aussieht:

Mutter und Sohn
in schwindelerregender Höhe ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen wie Geländer oder so, das gibts auch nur in China....eigentlich hatten wir den Ausgang aus diesem Steinwald gesucht....hm..

Eigentlich hatten wir nach dem Steinwald noch genügend Zeit eingeplant, um noch mindestens 2 Stunden Schuhe shoppen zu gehen. Zum Glück hatten wir soviel Zeit eingeplant, denn es ging so einiges schief: schon auf unsere Hinfahrt zum Steinwald sind wir entgegen des Rats unseres Reiseführers an ein dubioses Busunternehmen geraten, wodurch wir knapp 1,5 Stunden bei einem Tempel verschwendeten, den wir nie sehen wollten...Dann war der Steinwald so schön und so groß, dass wir regelrecht durchpesen mussten um den Großteil zumindest zu sehen. Als wir zurück nach Kunming- City wollten, hatten wir auch noch das Pech, dass wir keine Tickets mehr für den 5 Minuten später eintreffenden Bus mehr bekamen, der nächste kam leider erst 2 Stunden später.... Tja, so nach und nach musste ich mich damit anfreunden, dass wir keine Zeit mehr zum Shoppen hatten. Eigentlich wurde es sogar äußerst knapp überhaupt noch den Bus nach Mengla zu bekommen. Auf der zweistündigen Fahrt vom Steinwald zurück nach Kunming, schmiedeten wir dann den Plan vom Busbahnhof ein Taxi zum Hotel zu nehmen, das sollte dort wiederrum warten, denn wir wollten nur unser Gepäck abholen um dann zu einem anderen Busbahnhof zu fahren, wovon der Bus nach Mengla abfahren sollte. Das ganze geschah im Sprint! Und dann wussten weder wir noch der Busfahrer genau, welcher von diesen hundert Busbahnhöfen denn nun der richtige war. Zum Glück war der Taxifahrer aber sehr nett und hat sich für uns durchgefragt und wir kamen in letzter Minute am Bus an. Wir konnten direkt einstiegen, das heißt ich bleute Sarah noch schnell die Worte "Qing deng yi huir, wo pengyou kuai lai" (=bitte warten sie, meine Freundin kommt gleich noch) ein, denn wir hatten absolut nichts zu essen und so lief ich noch schnell los um wenigstens ein paar Kekse und Getränke zu kaufen. Denn wir hatten eine Reise vor uns, die wir zeitlich nicht einschätzen konnten. Bis Mengla sollte es laut Ticketverkäufer 15 Stunden dauern...
Es kam aber anders: schon um 5 Uhr morgens (statt 10h morgens), wir dachten wir machen mal wieder einen Toilettenstop und hatten keine Lust auszusteigen, da frag ich nur so aus Neugier eine Mitreisende, wo wir denn seien.... in Mengla?!?! Woah, schnell raus....und wo waren wir nun??? In einem gottverlassenen Kaff bei Nacht...Oh Gott....Aber dann sprach uns ein Kleinbusfahrer an und fragte ob wir nach Mohan, dem Grenzort wollten. Ja perfekt, da wollten wir hin. Auf dieser weiteren 2 stündigen Fahrt ging es auf abgelegenen Straßen um die Mautgebühr zu umgehen und unterwegs wurden noch zwei frauen eingesammelt, die wohl Essen auf dem Markt verkaufen wollten.
Da es erst 7h morgens war, musste wir an der Grenze noch eine Stunde warten bis diese mit einem ziemlich lächerlichen Hissen der Fahne öffnete. Tja, und dann verließen wir mit dem ersten Tuk- Tuk meines Lebens China und wussten nicht, was uns auf der andere Seite wohl so erwarten wird

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen